Der etwas andere Elevator Pitch
Unter Gründern ist er in aller Munde: Der Elevator Pitch. Jeder, der sich mit dem Thema Existenzgründung beschäftigt, stößt über kurz oder lang auf den Begriff „Elevator Pitch“. Für alle, die noch nicht wissen, was so ein „Elevator Pitch“ überhaupt sein soll, folgt eine Beschreibung zur Entstehung des Begriffes und Tipps zur Konzeptionierung eines erfolgreichen Elevator Pitches. Im Anschluss daran stelle ich dann unser Special zur Gründerwoche vor.
Der Elevator Pitch – Was hat ein Fahrstuhl eigentlich mit meiner Geschäftsidee zu tun?
Der Begriff „Elevator Pitch“ entstand in den 80er Jahren in den USA. Schon damals war Zeit ein knappes Gut, insbesondere unter erfolgreichen Geschäftsleuten. Daran hat sich bis heute nichts geändert, ganz im Gegenteil – die Zeit, die ein Geschäftsmann zur Verfügung hat scheint noch knapper geworden zu sein, da sich die Welt – bildlich gesprochen – immer schneller dreht und der Markt nur so vor lukrativen Möglichkeiten strotzt. Warum Sie als Gründer das interessieren sollte, ist eigentlich ganz einfach. Gründer stehen ganz am Anfang. Die Idee und das zugehörige Konzept sind schon da, aber meist fehlt die eine entscheidende Sache: das notwendige Kleingeld, auch Venture Capital genannt. Hier kommen die Geschäftswelt und die fehlende Zeit ins Spiel. Wer einen Geschäftsmann als Investoren für sich gewinnen will, muss diesen natürlich von sich überzeugen – und das in so kurzer Zeit wie möglich. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass immer mehr Menschen sich dazu entscheiden, ihre Träume zu verwirklichen und den Weg der Existenzgründung zu beschreiten. Während die Konkurrenz wächst, bleibt die Zeit knapp. Wer sich also in die Höhle des Löwen wagt, muss überzeugen – und zwar schnell. Ideal sind 30 Sekunden bis 2 Minuten – die Zeit, die eine Fahrstuhlfahrt in Anspruch nimmt. Wer es innerhalb dieses Zeitfensters nicht schafft, den potentiellen Investoren neugierig zu machen, hat meistens schon verloren. Ein Elevator Pitch ist also unumgänglich. Dabei ist das Ziel nicht, dem Geschäftsmann sofort Geld für die eigene Idee abzuluchsen. Das Ziel ist vielmehr, mehr der kostbaren Zeit des potentiellen Investors zu ergattern um eine echte Chance zur Erlagung des begehrten Venture Capitals zu bekommen.
Wie schaffe ich es, einen erfolgreichen Elevator Pitch zu konzeptionieren?
Um erfolgreich das Interesse des Gegenübers zu wecken und zu halten, müssen Sie Ihrer Geschäftsidee Leben einhauchen, Sie müssen eine Geschichte erzählen. Diese muss Ihre Begeisterung und Motivation zum Ausdruck bringen und dabei gleichzeitig den Kern Ihrer Idee beinhalten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan und frisst Zeit; Vergleichen lässt es sich mit einem Dreh für einschlägige Fernsehformate. Dort ist man fast 24 Stunden zugange um das gesammelte Material dann zu zerschnipseln, bis die aussagekräftigsten 45 Minuten übrig bleiben. Ähnlich sollten auch Sie vorgehen. Setzen Sie sich hin und nehmen sich Zeit, zunächst einmal für ein Brainstorming und stellen sich noch einmal die Fragen, die Sie sich schon gestellt haben, bevor Sie sich für die Gründung entschieden haben. Was hat Sie überhaupt dazu veranlasst, zu gründen? Wie ist Ihre Idee entstanden? Was hat Sie dazu gebracht, diese Idee weiter zu verfolgen statt sie als fixe Idee abzutun und wieder zu verwerfen? Sie glauben an Ihre Vision, das ist wichtig und richtig – aber warum tun Sie das? Wenn Sie nicht voller Inbrunst versichern können, dass Sie an Ihre Geschäftsidee glauben und warum Sie dies tun – warum sollte es dann der Andere tun? Aus der Idee haben Sie dann Ihr Konzept geboren – schreiben Sie detailliert auf, wie dieses Konzept aussieht und warum Sie sich dazu entschieden haben, das Konzept in der Form auszugestalten, wie Sie es getan haben und nicht anders. In der Phase der Konzeptionierung sind Ihnen sicherlich hunderte verschiedene Konzept-Ideen durch den Kopf geschossen. Diese haben Sie aber teilweise wieder verworfen, teilweise modifiziert, bis Sie dort angelangt sind, wo Sie jetzt stehen. Rufen Sie sich diesen Weg wieder vor Augen und halten Sie ihn schriftlich fest – was Sie getan oder geplant haben und warum Sie es so getan haben und nicht anders. Machen Sie im Anschluss eine Pause um wieder etwas Abstand zu gewinnen, bevor Sie den nächsten Schritt angehen. Denn in diesem dreht es sich darum, das eben zeitintensiv Erfasste Elevator Pitch-fähig zu machen. Dabei sollten Sie zwei Dinge beachten: Sie müssen nicht nur das auswählen, was Sie am meisten begeistert und was Sie auch entsprechend begeistert und authentisch vortragen können – schließlich können nur die Andere anstecken, die selbst brennen – sondern natürlich auch auf das eingehen, was Ihr Gegenüber höchstwahrscheinlich am meisten interessiert. Wenn Sie nicht gerade durch Zufall einem hohen Tier begegnet sind oder vorgestellt wurden, wissen Sie ja, in die Höhle welches Löwen Sie sich gerade wagen. Also fragen Sie sich: Welches Stück Fleisch aus meinem Angebot könnte gerade diesem Löwen besonders gut schmecken? Das ist der variable Teil Ihrer Kurzpräsentation, den Sie je nach Bedarf immer wieder etwas abändern können. Das Gerüst – Ihre Geschichte, warum Sie für Ihre Idee brennen – flechten Sie natürlich jedes Mal ein um den Anderen mitzureißen. Sprachlich sollten Sie – gerade während des Elevator Pitches – alles so einfach wie möglich halten. Sie haben maximal zwei Minuten Zeit. In diesen zwei Minuten muss der Andere Ihnen folgen können, Sie können nicht riskieren, ihn durch den Gebrauch eines wenig gängigen Fremdwortes abzuhängen. Besonders wichtig ist dabei: Diese Präsentation muss sitzen! Sie müssen die festen sowie variablen Bausteine kennen wie Ihre Westentasche, damit Sie sie sicher vortragen können. Denn das sichere Auftreten ist definitiv die halbe Miete, wenn nicht gar mehr. Ihre Idee kann genial sein, eine Revolution – wenn Sie das aber nicht rüberbringen können, nutzt Ihnen die beste Idee nichts. War Ihr Elevator Pitch erfolgreich und Sie haben Kontaktdaten ausgetauscht folgt der nächste Schritt – ein aussagekräftiges Pitch Deck. Wie Sie das gestalten, erklärt Ihnen das Forbes Magazine.
Elevator Pitch: Unser Special zur Gründerwoche
Wie bereits angekündigt, haben wir uns anlässlich der Gründerwoche ein kleines Special ausgedacht. Statt des klassischen Elevator Pitches bieten wir Gründern einen kostenfreien Sellevator-Pitch. Während der Fokus beim Elevator Pitch darauf liegt, dem potentiellen Investor klar zu machen, dass es sich lohnt, sich die Zeit zu nehmen, Ihr Pitch Deck anzusehen, liegt der Fokus beim Sellevator-Pitch darauf, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung an den Mann zu bringen. Wir nehmen uns eine Viertelstunde Zeit, in der wir einander kennenlernen und in der Sie uns Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung schmackhaft machen sollen. Tipp: Fragen Sie sich dabei: Kommunizieren Sie noch auf der Produktebene oder sind Sie schon auf der Nutzen- und Vorteilsebene angelangt? Was ist, wenn diese fortgeschrittene Ebene nichts bringt, Ihr Gesprächspartner also gar keinen Bedarf hat? Dann müssen Sie diesen wecken und haben die letzte Ebene erreicht: Die der Bedarfsweckung. Auf dieser Ebene agieren fortgeschrittene Verkäufer, die nicht einfach nur etwas verkaufen müssen, sondern solche, die bedarfsorientiert handeln. Mit dem Sellevator-Pitch testen Sie, welche Stärken und Optimierungspotentiale Sie auf den unterschiedlichen Ebenen aktuell haben und ermitteln so Ihren Status Quo. Wenn Sie Interesse an unserem Sellevator-Pitch haben, melden Sie sich über unser Kontaktformular. Im Anschluss vereinbaren wir einen Termin um den Sellevator-Pitch durchzuführen. Zum Abschluss noch ein Video vom Sieger des Wettbewerbs „Elevator Pitch“ beim Osnabrücker Gründer- und Jungunternehmertag vom 12.03.2010.
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