Die Höhle der Löwen – Teil 1: DHDL Vorbereitung auf den Dreh

DHDL Rückblick - die Vorbereitung auf den Dreh

Gastbeitrag von Dr. Jan Gumprecht von FitSeat

DHDL-Rückblick Teil 1 von 2, auf die Aufzeichnung am 31.01.18

Zurzeit läuft die aktuelle Staffel von „Die Höhle der Löwen“ auf Vox.  Vor zwei Jahren haben wir uns aus diesen Gründen für eine Bewerbung bei DHDL entschlossen. Eine gute Gelegenheit die Ereignisse seit unserem Fernsehauftritt Revue passieren zu lassen. Etwas über ein Jahr ist vergangen, seit der Pitch (Präsentation des Start-ups vor Investoren)  bei „Die Höhle der Löwen“ ausgestrahlt wurde. Für manche Leser/innen vielleicht überraschend, beginnt die Reise viel früher. Wir haben uns ungefähr ein Jahr vor dem Ausstrahlungstermin beworben und hatten unseren Drehtag Anfang 2018. Genauer am 31.01.2018. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern.

Wie kann man sich auf einen Auftritt bei DHDL (die Höhe der Löwen) vorbereiten?

Auch wenn uns im Vorfeld klar war, dass wir aufgrund der Produkttypisierung und der Exklusivität des Produktes die Chancen auf einen Zuschlag gering waren, war es mein Ziel das Bestmögliche herauszuholen. Dass wir am Ende doch nicht aus dem Vollen schöpfen konnten, lag mit Sicherheit nicht an der Lebensmittelvergiftung meines Geschäftspartners Stephan, die ihn während des Drehtags deutlich eingeschränkt hat.

An der Vorbereitung lag es sicherlich auch nicht, hier wollte ich auf Nummer sicher gehen. Es wird einem zwar von DHDL ein Coach zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt, auch die mit dem Dreh beauftragte Firma hat mit einem Script unterstützt, doch wollte ich meinen Verkaufsprofi des Vertrauens, um seine Meinung bitten. So habe ich mich für eine Best-Practice Session mit Thomas W. Frick entschieden, mit der Zielsetzung ein Präsentationscoaching durchzuführen. Das Besondere dabei war, dass wir es aus der Ferne durchgeführt haben und ich teilweise auf meinem Fitseat mit Skype mit ihm verbunden war. Die investierte Zeit und die Servicegebühren haben sich für mich gelohnt, da ich in den Jahren der Zusammenarbeit mit Herrn Frick, stets auch seine Funktion als Motivator schätzen gelernt habe. Allerdings habe ich auch in diesem Falle ihn als konstruktiven Skeptiker eingefordert, wodurch zu meinen ohnehin vorhandenen Sorge weitere hinzukamen, an die ich zuerst nicht gedacht hatte, die wir jedoch gemeinsam lösen konnten. Am liebsten wäre Herrn Frick gewesen, dass wir uns nicht an das Script der Produktionsfirma halten, da dies nicht verkaufsfördern, sondern nur unterhaltsam sei – aber hier waren uns einfach Grenzen gesetzt und wir holten das Bestmögliche aus der Vorbereitung heraus.

Wie habe ich mich kurz vor Drehbeginn gefühlt?

Da ich vorbereitungstechnisch mehr getan habe als es andere tun, reiste ich mit einem guten Gefühl an. Doch um so näher wir dem Drehort kamen, desto nervöser wurde ich, verständlicherweise auch aufgrund des Lampenfiebers. Im wesentlich waren es folgende Frage, die in meinem Kopf gekreist sind:

  • Können wir alle wichtigen Fragen beantworten?
    Werden wir vor laufender Kamera zerlegt?
    Bekommen wir einen Deal?

Angekommen im Studio in Köln Ehrenfeld, wurden wir direkt von einem persönlichen Assistenten in Empfang genommen und in den Startup-Aufenthaltsraum gebracht. Die Produktionsfirma betrieb einen großen Aufwand, um die Start-ups von den Löwen zu separieren, damit man ja keinen Einfluss auf die Löwen nehmen kann. Mir war das am Anfang nicht ganz bewusst und so wurde ich panisch gesucht, als ich auf dem Parkplatz meinen Pitch übte.

Als man mich endlich fand, hieß es: „Jan komm wieder rein, du kannst hier draußen nicht einfach herumspazieren“

Die quälend lange Wartezeit bis zu unserem Auftritt verbrachten wir zusammen mit den anderen Start-ups. Wir erlebten dabei die volle Emotionsbandbreite der zurückkehrenden Teams. Von jauchzend vor Glück bis zu niedergeschlagen mit langen Gesichtern war alles dabei. Die Start-ups, die vor uns an der Reihe waren, bekamen bis auf eines alle Absagen. Ich wusste nicht, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Meine Aufregung stieg immer weiter. Selbst das in Bayern bekannte „Angstpiesln“ machte langsam keinen Spaß mehr. Am frühen Nachmittag kam es endlich, der erlösende Moment: Wir waren an der Reihe.

Es beginnt und der erste Eindruck ist bekanntlich …

Nach einem kurzen Check unseres Bühnensetups warf man uns ins kalte Wasser. Die Choreografie zu Beginn des Auftritts war einstudiert und bewusst allgemein gehalten, da keiner der Investoren auf unserem Gebiet spezialisiert war. Leider wurde uns die mangelnde Expertise im Löwenkäfig bezogen auf die Branchenerfahrung mit „Büromöbel“ letztendlich zum Verhängnis. Keines der Großkatzen hatte ein Marktverständnis, das sich mit der Realität deckte. In der Welt der Löwen sei ein Bürostuhl und ein Sitz-Steh-Schreibtisch von einer großen skandinavischen Möbelkette ausreichend für den professionellen Vollzeiteinsatz im Markt verfügbar. Solche Hobby-Möbel kosten in der Regel um die drei bis vierhundert Euro und damit circa ein Drittel von dem, was normale Möbel im Büroumfeld kosten. Dass wir eine hervorragende Idee und ein ausgezeichnetes Produkt hatten, bestätigten uns alle Investoren. Wie schnell sich der Markt damit erschließen ließ, konnte jedoch keiner einschätzen.

Benötigen Start-ups, die schon sehr gute Verkaufszahlen haben, überhaupt einen Investor?

Aufgrund der typischen Skalierungshürden eines Start-ups im Produktionsumfeld – im Übergang zwischen Einzel- und Serienfertigung, und das Suchen nach Möglichkeiten, die Qualitätsansprüche nicht nach unten schrauben zu müssen, war im Vorjahr die operative Tätigkeit maßgeblich dafür da, um die Produktionskapazität mit externen Herstellern zu erhöhen. Leider mussten wir hier zweimal den Anbieter wechseln – was uns etwas nach hinten geworfen hatte. Darüber hinaus hatte ich persönlich mit meinem Unternehmen ein Steuerungsgerät inklusive App-Nutzung für einen großen Büromöbel-Hersteller zu entwickeln und war als Presales in diesem Projekt stark eingespannt. In der Folge waren unsere Verkaufszahlen bis zum Drehtag noch überschaubar, und die Löwen zeigten sich hinsichtlich der bis dahin erzielten Verkaufserfolge, wohlgemerkt in Einzelfertigung als One-Man-Show, skeptisch.

Die Begeisterung der Investoren für das Gründerteam und den FitSeat war groß. Frank Thelen betonte vor laufender Kamera, wie gut man auf dem FitSeat arbeiten kann. Bedauerlicherweise zog sich trotzdem ein Löwe nach dem anderen zurück. Der Druck stieg Stück für Stück an, aber wir kämpften tapfer weiter. Carsten Maschmeyer war das letzte Raubtier an Board und löcherte uns mit Fragen:

  • Wie kommt ihr auf den Firmenwert?
  • Habt ihr eure Innovation mit Patenten geschützt?
  • Wie geht ihr mit dem Markteintritt eines großen Players um?

Er machte sich Notizen und rechnete hin und her, während mein Herz hämmerte und die Spannung ins Unermessliche stieg. Nach 45 Min. kam er zu der Entscheidung, dass wir für ihn zu innovativ waren. Er habe mehr Interesse am schnellen Geld als an einer strategischen Partnerschaft.

Das war es dann wohl. Etwas geknickt, aber mit der Einstellung „Jetzt erst recht“ verließen wir die Bühne. Im Backstagebereich angekommen, stand plötzlich Frank Thelen vor uns.

Frank schoss sofort los: „Jan, schade, dass es heute nicht geklappt hat. Geiles Produkt und geiles Gründerteam, aber leider kein Investmentcase für uns. Aber ich würde euch gern die beiden FitSeat abkaufen, die ihr heute dabei habt.“ Ich dachte „geile Sache“ und verkaufte Frank Thelen noch im Studio zwei FitSeats.

Vorbereitung ist das A und O – Nutze das Marketinginstrument 10-Argumente für dein Produkt

Du kannst dir bei solch einem Medientrubel gut vorstellen, dass es nicht einfach ist, ein erklärungsbedürftiges Produkt nach dem Elevator-Prinzip jedem Pressevertreter oder Interessenten vorzustellen. Um einer Schubladengefahr auszuweichen und die Attraktivität deines Produktes auf einem Blick zu beschreiben, bietet sich das Marketinginstrument „10 Argumente für ein Produkt“ an. Diese Methode hilft dir vor allem dann weiter, wenn du das Verständnis für den USP deines Produktes mittels „Tiefgang-Informationen“ aufbereiten musst. Es gibt Produkte, bei denen die Kombination mehrerer Argumente auf unterschiedlichen Ebenen erst zum USP führen. Jan hat uns sein Werk zur Verfügung gestellt. Du kannst es gern als Vorlage bzw. Muster für dein Produkt nutzen.

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